Wie jeder Plastische Chirurg, würde auch ich mir wünschen, narbenfrei operieren zu können. Wir müssen uns aber der Tatsache stellen, dass Schnitte Narben hinterlassen und diese - egal mit welcher Nahttechnik - nicht immer unauffällig sein werden. Die hypertrophe - oder überschiessende Narbenbildung ist bei manchen Menschen vorprogrammiert. Sie ist auch deshalb nicht vorauszusehen, da sie an manchen Körperstellen wie der Schulter häufig vorkommt, während die Lid Region kaum betroffen ist.
Auch breite Narben um die Brustwarzen können Patientinnen nach Bruststraffung stören, dies ist vermehrt bei der gleichzeitigen Korrektur einer schlaffen Brust zu beobachten. Der Grund dafür ist logisch: eine sehr elastische Hautstruktur lässt die Brust erschlaffen. Diese Struktur hält auch die Narbe nicht fest zusammen und wird gerne breiter. Genau so, wie sich der Brustwarzenhof auch manchmal ausdehnt. Hier muss man mit einer zweiten Korrektur der Narbe rechnen.
Generell gilt: Wir erklären Ihnen vor jedem Eingriff bei der Aufklärung genau den Verlauf von Schnitten und Narben. Wir benötigen aber Ihr Verständnis, dass trotz sorgfältigster Operation der Körper Narben nicht immer so perfekt werden lässt, wie wir uns das wünschen.
Narbenkorrekturen sind oft erfolgreich, aber auch hier gilt: die Narbenbildung ist Sache des Körpers.
Welche weiteren Möglichkeiten zur Therapie gibt es: In den letzen Jahren hat sich die medizinische Tätowierung von Narben sehr bewährt. Wenn das hellere Narbengewebe an die Umgebungshaut angeglichen wird, so sind die Narben unauffällig.
Überschiessenden Narben injiziere ich mit Cortison. Das Cortison hat hier keine allgemeinen Nebenwirkungen, sondern hilft, das Narbengewebe zu lockern und die Rötung zu reduzieren. Lassen Sie aber sechs Wochen Zeit, bis die Wirkung voll eingetreten ist.
Weitere Informationen: Dr. Walther Jungwirth, Aigner Straße 12, 5020 Salzburg, Tel.: +43/(0)/662/624 188, www.plastische-chirurgie.com