Tattoos entfernen – wie funktioniert das?

Dr. Manfred Stuffer, Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie aus Innsbruck, zum Thema Tattooentfernung.

Tätowierungen mit dunkler Tusche lassen sich besonders gut entfernen. Auch die unfallbedingten Tätowierungen (Schmutz- und Explosionseinsprengungen) lassen sich mit dem Laser narbenfrei entfernen. Tätowierungen mit bunten Farben (z.B. rot, gelb) sind nur schlecht oder überhaupt nicht behandelbar. Diese haben allerdings eine Tendenz zum spontanen Abblassen.

Prinzip

Wir verwenden für diesen Zweck einen gepulsten Rubin-Laser (rotes Laserlicht, Wellenlänge 694 Nanometer). Dessen Laserlicht wird vorwiegend von den dunklen Zielstrukturen absorbiert. 
Der hochenergetische Laserstrahl trifft in Impulsen, die nur Milliardstel Sekunden dauern, auf die Haut und zerstört gezielt nur die unerwünschten Gewebeanteile und Farbpigmente. Die dort freigesetzte Energie zerkleinert die betreffenden Farbpartikel und Pigmente. Die einzelnen Farbteilchen werden dann von den körpereigenen Abwehrzellen abtransportiert und verschwinden. 
Durch die extrem kurze Dauer der einzelnen Laserimpulse kann sich kaum Hitze in der Haut bilden und somit wird eine Schädigung oder Vernarbung der Haut vermieden.

Ablauf

Die Behandlungen finden ambulant statt. Eine spezielle Vorbereitung ist nicht notwendig. Die Laserbehandlung selbst ist je nach Körperareal schmerzarm bis etwas schmerzhaft. Eine örtliche Betäubung ist jedoch meist nicht notwendig, bei empfindlichen Körperteilen wird eventuell eine lokalanästhetische Creme verwendet.
Die eigentliche Laserbehandlung dauert - je nach Umfang - wenige Augenblicke bis maximal 20 Minuten. Unmittelbar danach ist die behandelte Stelle zunächst eher weißlich verfärbt und fühlt sich etwa 2 Stunden wie ein Sonnenbrand an. Ein Verband ist nicht oder nur für ein paar Stunden notwendig.

Nach der Behandlung

Die behandelten Stellen bilden bei der Rubinlaser-Behandlung nach einigen Stunden einen feinen etwas dunkleren Belag, der nach ca. 10 bis 14 Tagen abfällt. Während dieser Zeit ist eine weitgehend normale Hautpflege möglich. Dann hat sich die Haut wieder normalisiert und Teile des Tattoopigments sind bereits entfernt. 
Je nach Menge des eintätowierten Pigments muß die Therapie mehrfach wiederholt werden, bis die ganze Farbe entfernt ist. Dabei liegen die Abstände zwischen den Behandlungen bei 4 bis 6 Wochen. Während der Behandlungszeit ist guter Sonnenschutz notwendig.

Risiken

Das Risiko einer Vernarbung ist äußerst gering, es können aber leichte Texturveränderungen der Haut auftreten, besonders bei sehr dunklen Tätowierungen mit viel Farbstoff. Bei Nichtbeachtung des Sonnenschutzes kann es zu Überpigmentierung des behandelten Areals kommen. 
Durch die wiederholten Behandlungen kann es durch eine Mitreaktion des normalen Melanins in der Haut auch zu einer teilweisen, aber vorübergehenden Pigmentverminderung dieser Hautstellen kommen.

Weitere Informationen: Dr. Manfred Stuffer, Adamgasse 17, 6020 Innsbruck, Tel.: +43/512/561540, Mail: info@stuffer.atwww.stuffer.at

 

Foto: PerfectDoc Archiv/Shutterstock/Anna Maltseva

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