Univ.-Prof. Dr. Heribert Hussl, Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie aus Innsbruck, zum Thema Fettabsaugung.
Überschüssige Fettdepots können anlagebedingt sein und dadurch funktionell und aesthetisch die Gesamtharmonie des Körpers empfindlich stören Eine allgemeine Adipositas (Fettsucht) ist jedoch keine Indikation für eine Fettabsaugung.
Hier sind dietätische Maßnahmen zielführend oder auch chirurgische Eingriffe wie Magenband, Magenverkleinerung usw
Die häufigsten Lokalisationen am Körper die für eine Fettabsaugung in Frage kommen sind
- Ober u. Unterbauch
- Lende bds.
- Gesäß
- Oberschenkel (häufig außen = Reithose )
- Oberarme
- Hals
- Gynäkomastie ( Männliche Brust )
BEHANDLUNGSMETHODEN
Die Fettabsaugung kann bei kleinen Fettdepots in Lokaler Betäubung vorgenommen werden, bei größeren Fettansammlungen wird eine regionale Leitungsanaesthesie oder eine Allgemeinanaesthesie notwendig. Dies wird mit dem behandelnden Arzt in Absprache mit der Anaesthesie und dem PatientIn entschieden.
TECHNIK
Über kleine 2-4mm großen Hautinzisionen wird vorerst über eine Kanüle Flüssigkeit in Form von Kochsalz, Adrenalin und Lokalanaesheticum in das Fettdepot eingebracht und nach einer Wartezeit von 20 Minuten über die bereits gesetzten kleinen Hautschnitte über eine ca 4mm große Kanüle motorunterstützt über einen Sog die kleinen Fettanteile entfernt und in einem Behälter aufgefangen und das entfernte Fettvolumen gemessen.
Die kleinen Hautschnitte werden mit einer eigenen Klebetechnik verschlossen und mit Wundpflaster versorgt.
Dann wird noch im Operationssaal die für den Patienten nach Maß bestellte Kompressionsmiederhose angelegt .Diese dient dazu um die äußere Haut wiederum an die Unterlage fest anzudrücken
DAUER DER BEEINTRÄCHTIGUNG
Nach der Operation der Fettabsaugung können Schmerzen auftreten die in Abhängigkeit von der Ausdehnung des operativen Eingriffes unterschiedlich stark in Erscheinung treten können., wobei auch das Schmerzempfinden bei jedem Menschen anders ist. Es werden jedoch sowohl während des Eingriffes als auch nach dem Eingriff Schmerzmittel verabreicht.
In den ersten 2 Wochen können Schwellungen und Blutergüsse sichtbar werden, die sich nach absehbarer Zeit von selbst wiederum auflösen.
In den ersten 6-8 Wochen muss Regelmäßig das Kompressionsmieder getragen werden, In dieser Zeit müssen sportliche Aktivitäten und körperliche Arbeit vermieden werden. Drei Monate lang darf keine direkte Sonneneinstrahlung erfolgen. Auf den Genuss von Alkohol und Zigaretten sollte verzichtet werden.
Ein endgültiges Ergebnis ist erst im Ablauf von 6 Monaten zu erwarten
RISKEN
Eine Fettabsaugung ist eine sehr risikoarme Operation, trotzdem kann es trotz größter Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit zu kleineren Komplikationen kommen
- Serom und Hämatombildung
- Leicht Empfindungsstörungen in der Haut die sich nach Monaten rückbilden, bedingt durch stumpfe Verletzung kleiner Nervenabgänge
- Kleine Hauteindellungen
- Lokale Entzündungen
Zur Vermeidung von möglichen postoperativen Thrombosen wird nach dem Eingriff Lovenox ein Thrombosehemmendes Mittel gespritzt.
Weitere Informationen: Univ.-Prof. Dr. Heribert Hussl, Salurner Str 5/P, 6020 Innsbruck, Tel.: +43/(0)512 58 61 22, www.hussl.eu
Foto: Dr. Hussl