Seit Jahren wird über den Ärztemangel geklagt, die Gesundheitsbranche ist im Umbruch: Aber ist die Bevölkerung dafür bereit? Die Antwort lautet „Ja“, wenn man einer neuen PwC Studie Glauben schenkt. Bei besagter Umfrage gab mehr als die Hälfte der Befragten an, mit einer medizinischen Behandlung durch Roboter an Stelle von Ärzten einverstanden zu sein.
Die Welt ist gespalten
Befragt wurden mehr als 11 000 Menschen in zwölf verschiedenen Ländern, und natürlich gab es bei den länderspezifischen Ergebnissen auch Unterschiede. In Staaten mit gut etablierten, weniger flexiblen Gesundheitssystemen in Westeuropa war die Bereitschaft zwar da, aber geringer ausgeprägt als in Schwellenländern mit weniger gut entwickelter Versorgung.
Wieso Roboter?
Motive, weshalb Menschen künstliche Intelligenz im Gesundheitssystem befürworten, sind unter anderem der einfachere und schnellere Zugang zu Gesundheitsleistungen sowie schnelle und präzise Diagnosen. Skepsis herrscht hingegen gegenüber der mangelnden ethischen Entscheidungsfähigkeit und dem fehlenden menschlichen Aspekt der Roboter. „Ob es uns gefällt oder nicht: Tatsache ist, dass Roboter die Zukunft unsere Gesundheitswesens sind. Die wirtschaftlichen und sozialen Vorteile, die sich aus der nahtlosen Integration von künstlicher Intelligenz in unsere bestehenden Gesundheitssysteme und der darauf basierenden Schaffung neuer Modelle im Gesundheitswesen ergeben, sind enorm,“ so Sandra Staudacher von PwC Österreich.
Die Zukunft ist digital
Einen Vorgeschmack darauf, wie radikal die Digitalisierung in Zukunft die Gesundheitsbranche und das Konsumentenverhalten als ganzes ändern wird, zeigen bereits andere Studien. In diesen brachten die Kunden nicht-herkömmlichen Gesundheitsleistungen einen hohen Vertrauensgrad entgegen. 44% der Bevölkerung würden kleinere Beschwerden in einem Geschäft oder einer Apotheke diagnostizieren lassen, 25% würden dort selbst MRT, Ultraschall oder Röntgen durchführen lassen. Und auch das Smartphone könnte zum Einsatz kommen: Ein Drittel der Befragten ließe eine Echokardiografie daheim per Handy machen.
Bis zur Durchführung dieser Maßnahmen kann natürlich noch einige Zeit vergehen. Dennoch lässt sich festhalten: Die Frage ist nicht ob, sondern wann künstliche Intelligenz in unseren Spitalen Einzug hält.
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