OA Dr. Heike Klepetko, Plastische Chirurgin aus Wien, zum Thema Karpaltunnelsyndrom.
Der Eingriff
Eine Kompression des Nervs durch den karpalen Tunnel läuft, ist das bekannteste und am meisten vorkommende Nervenkompressionssyndrom. Der Nerv sorgt für das Gefühl im Daumen und den drei daneben liegenden Fingern. Wenn dieser Nerv, zum Beispiel während der Schwangerschaft, anschwillt, kann das Gefühl in diesem Finger vermindert und manchmal sogar sehr schmerzhaftsein. Dieser Verlust der Funktion kann sehr konfrontativ und beeinträchtigend sein. Abhängig von der Stärke der Beschwerde, besteht die Behandlung aus einem chirurgisch Öffnen des Tunnels, den der Nerv durchläuft.
Die Beratung
Die Beratung richtet sich hauptsächlich auf Ihre Beschwerden. Ihre medizinische Vergangenheit wird, mit besonderer Aufmerksamkeit auf Ihre Hände, mit Ihnen besprochen. Ihr Chirurg wird dann Ihre Hand untersuchen. Sie erhalten eine Übersicht der verschiedenen Behandlungsoptionen, der bevorzugten Methode, den Risiken und möglichen Komplikationen. In einigen Fällen ist eine Untersuchung der Nervenbahnen nötig, um das Ausmaß des Schadens am Nerv einzuschätzen.
Wo werde ich operiert?
Die Operation wird in dem vollständig ausgestatteten Operationssaal in der Radetzky Villa durchgeführt.
Was kann ich von der Operation erwarten?
Die Operation wird unter lokaler Betäubung durchgeführt und etwa 30 Minuten dauern. Ihr Chirurg wird Sie vor der Operation immer sprechen und Sie durch die einzelnen Schritte leiten. Der Eingriff beginnt mit der Betäubung Ihrer Hand, gefolgt von der Vorbereitung und dem Abdecken des Unterarmes und der Hand. Ihre Hand wird markiert und um eine Blutarmut in Ihrer Hand zu erzeugen wird diese zunächst angehoben. Dann wird der Oberarm mit einem Sauggurt straff verbunden, um den Blutaustritt aus dem Arm für einen kurzen Zeitraum zu verhindern. Sie werden gewarnt, wenn die örtliche Betäubung injiziert wird. Sie werden keine Schmerzen während der Behandlung fühlen, jedoch in der Lage sein, Bewegungen, Druck oder Temperaturänderungen zu fühlen. Ihr Chirurg wird eine präzise elektrische Pinzette verwenden, um Blutungen, die auftreten können zu stoppen und zum Schluss mit einer Naht die Wunde verschließen.
Welche Risiken bestehen?
Karpaltunnelspaltung gilt als ein risikoarmes Verfahren. Die häufigsten Komplikationen sind Nachblutungen, Infektionen oder Narbenreaktionen. In einigen Fällen kann dies zu einem längeren Genesungsprozess führen. Handtherapie spielt in der Nachbehandlung eine wichtige Rolle.
Was kann ich nach der Operation erwarten?
Sie bekommen für die nächsten 24 Stunden einen Verband um die Hand. Es wird Ihnen geraten, während diesen 24 Stunden Ihre Hand regelmäßig hoch zu halten. Wenn die Betäubung nachlässt, könnten Sie leichtes Unbehagen fühlen. In den ersten Tagen nach dem Eingriff wird der Finger geschwollen und die Bewegung eingeschränkt sein. Dieses wird sich langsam zurückbilden und es wird geraten Ihre Hand wieder normal zu benutzen. Die Nähte werden nach 1 bis 2 Wochen entfernt.
Wie werden die Narben aussehen?
Die Narbe wird sich an der Innenseite des Handgelenks befinden, ca. bis 2-3 cm in der Handgelenksfalte. In den ersten Monaten ist sie errötet, verblasst aber in den Monaten danach. Im Allgemeinen dauert es ungefähr ein Jahr, bis die Narbe sich erholt hat. Obwohl vorhanden, werden Sie sie kaum noch bemerken.
Wie lange dauert es, bevor ich in meinen Alltag zurückkehren kann?
Die meisten Menschen schaffen es, in den ersten Tagen nach der Operation leichte Aktivitäten zu tätigen. Ein bis zwei Wochen nach der Operation erhalten Sie einen Folgetermin in der Radetzky Villa, in dem die Nähte entfernt werden. Von nun an können Sie wieder alles tun. Bitte, hören sie auf Ihren Körper. Schmerz ist ein Schutzmechanismus. Bestimmte Bewegungen sind schmerzhaft und deshalb zu unterlassen.
Was ist über lange Zeit gut zu wissen?
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die Beschwerden wieder auftreten.
Informationen: OA Dr. Heike, Klepetko, Radetzky Villa, Cobenzlgasse 46, 1190 Wien, Tel.: +43/(0)328 12 00, www.radetzky-villa.at