Hautnah - Unser größtes Organ unter der Lupe

Die Haut ist unser größtes Organ: Sie erstreckt sich über eine Fläche von fast zwei Quadratmetern und wiegt bis zu sechs Kilo. Nicht weniger groß sind auch die Herausforderungen, denen sie sich stellen muss: Jeden Tag schützt sie uns vor schädigenden Einflüssen und übernimmt eine Vielzahl weiterer Funktionen. Doch manchmal braucht auch sie Schutz. Wie man Haut-Notfälle von Kopf bis Fuß erkennen kann, erklären wir.
 
Trocken, fettig – oder beides?

Die Mischung macht’s: Von besonderem Interesse in der Hauttypologie sind die fettigen und trockenen Hauttypen. Manchmal treten beide Formen gleichzeitig auf: Bei der sog. Seborrhoea sicca liegen eine übermäßige Talgproduktion und die gleichzeitig auftretenden typischen Symptomen von trockener und sensibler Haut vor. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass die Hautzellen verfrüht austrocknen, wodurch eine schnellere Verhornung der Epidermiszellen erfolgt und damit auch eine nur unvollständige Bildung von Keratin. Menschen mit diesem Hauttyp verwechseln diese Anzeichen mit einer Mischhaut, die sich durch eine fettige T-Zone um Stirn und Nase sowie trockene Wangen bemerkbar macht.

Wirklich reizend!

Oft wird auch eine irritierte, empfindliche Gesichtshaut mit einer Allergie verwechselt. Doch während es bei letzterer aufgrund von Allergenen zu einer Überempfindlichkeitsreaktion kommt, werden Irritationen immer dann hervorgerufen, wenn die Haut durch bestimmte Inhaltsstoffe gereizt wird. So kann hypersensible Haut durch verschiedene Faktoren schnell aus dem Gleichgewicht geraten. Sie reagiert mit Spannungsgefühlen, Trockenheit, Juckreiz, schuppigen Hautstellen oder Rötungen.

Akne: Nicht nur ein „Teenie-Problem“

Akne ist schon lange kein reines Teenie-Merkmal mehr. Die Acne tarda, auch als sog. Spätakne bekannt, tritt besonders in den modernen Industriestaaten bei Erwachsenen im Alter zwischen 25 und 45 Jahren auf. Jede vierte Frau ist betroffen. Häufig sind Medikamente, Stress oder hormonelle Störungen die Ursache dafür. Die Behandlung ist je nach Schweregrad und Hautbeschaffenheit individuell. In einigen Fällen genügt bereits eine antibakterielle Hautpflege, die die übermäßige Produktion der Talgdrüsen reduziert.
 
Eine Haut wie Pergament

Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts wurden die Symptome von atopischer Haut oder auch Neurodermitis bei etwa einem Prozent der Bevölkerung beobachtet. Heute leiden rund 20 % der Menschen weltweit unter dem extremen Juckreiz und starker Hauttrockenheit. Die Haut von Neurodermitikern verliert viel mehr Feuchtigkeit als normale Haut, sie ist rau und trocken und kann sich bisweilen wie Pergamentpapier anfühlen. Gleichzeitig können Schadstoffe von außen viel einfacher eindringen und Juckreiz auslösen. Um ihren geschwächten Hydrolipidfilm zu unterstützen, ist konsequente Hautpflege mit intensiv rückfettender und feuchtigkeitsspendender Wirkung ein Muss.
 
Häutchen wechsel dich – aber nicht zu schnell!

Obwohl Psoriasis meist infolge einer genetischen Disposition entsteht, so stehen auch viele weitere Faktoren, wie etwa Stress und eine schlechte Ernährungsweise, im Verdacht, die Erkrankung zu begünstigen. Was allerdings nur wenige wissen – man unterscheidet zwischen dem Typ-1- und Typ-2-Psoriasis. Während beim ersten Typ die Beschwerden besonders häufig zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr auftreten, trifft der zweite Typ vorwiegend die über 50-Jährigen. Während sich die Epidermis eines gesunden Menschen innerhalb von 26 bis 27 Tagen erneuert, ist dieser Prozess bei Psoriasis erheblich beschleunigt und findet etwa alle 2-3 Tage statt. 30 % der Betroffenen entwickeln im Rahmen der Erkrankung auch eine Psoriasis-Arthritis, bei der es zu einer Entzündung in den Gelenken kommt. Doch mit der entsprechenden Pflege können auch die Hautveränderungen an diesen Stellen versorgt werden.
 
Reine Kopfsache

Doch nicht nur die Haut auf Gesicht und Körper gerät manchmal aus dem Gleichgewicht – auch die Kopfhaut kann auf bestimmte Einflüsse unterschiedlich reagieren. Bei trockener Kopfhaut z. B. wird nicht ausreichend Talg produziert. Eine erhöhte Talgdrüsenaktivität äußert sich wiederum in einem fettigen Erscheinungsbild von Haar und Kopfhaut. Temporärer Haarausfall kann entstehen, wenn die Haarwurzeln nicht ausreichend mit allen wichtigen Nährstoffen für ein gesundes Wachstum versorgt sind. Eine Pflege mit wichtigen Aktivstoffen kann die Produktion neuer Haarzellen wiederherstellen. Und auch anlagebedingter Haarausfall kann – sofern er frühzeitig erkannt wird – behandelt werden. Zink ist als Antioxidans für Haut, Haare und Nägel von wesentlicher Bedeutung. Nährstoffdefizite können durch die gezielte Zufuhr über Nahrungsergänzungsmittel verhindert werden.
 
Ein Pilz kommt selten allein

Als Mykosen bezeichnet man durch Pilze verursachte Infektionskrankheiten, die nicht nur am Fuß lokalisiert sein müssen, denn Hautpilze können überall auf dem Körper auftreten. Menschen, die eine schwache Immunabwehr haben, sind besonders häufig betroffen. Fußpilz ist dabei die häufigste Pilzerkrankung der freien Haut. Hat man sich erst einmal mit einem Pilz infiziert, sollte man die betroffene Stelle trocken halten, damit sich die Infektion nicht weiter ausdehnen kann. In den meisten Fällen helfen spezielle Medikamente, für die lokale Behandlung eignen sich auch alkoholhaltige Lösungen, die das Wachstum der Bakterien dämmen.  


Foto/Quelle: Shutterstock/Irina Bg, medicalpress

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