Peelings – Die größte Lüge der Beautyindustrie?

Wir alle lieben das Gefühl, nach einem Peeling über unsere babyweiche Haut zu streichen. Doch halt! Der Beautytrend richtet mehr Schaden an als er Gutes tut. Für viele zählt Peelen fest zur täglichen oder wöchentlichen Pflegeroutine. Die vermeintliche Geheimwaffe für zarte und reine Haut könnte in Wirklichkeit schädlich sein. Manche Experten warnen inzwischen sogar vor der Produktgruppe: Mechanische Peelings könnten ihrer Auffassung nach Hautalterung begünstigen und uns sogar verletzen. Durch die im Peeling enthaltenen schleifenden Körner entstehen feine Risse in der Gesichtshaut und machen sie verwundbar für Umwelt- und Sonneneinflüsse.

Was passiert beim Peelen?

Wie kann man sich die Wirkung eines Peelings nun vorstellen? Der New Yorker Dermatologe Dr. Dennis Gross vergleicht den Effekt mit dem eines Sandpapiers: „Wenn man die Haut mit einem Peeling aufreibt, entstehen mikroskopisch kleine Schleifspuren.“ Das hört sich alles andere als gesund an, oder? Zu allem Überfluss können die Peelingkörner bei der Benutzung Entzündungen hervorrufen und den Alterungsprozess beschleunigen. Da die Langzeitfolgen erst viel später einsetzen, bringen die Konsumenten ihre Hautprobleme nicht mit dem Peelen in Verbindung.

Sind alle Peelings schlecht?

Keine Sorge, nicht alle Peelings sind grundsätzlich schlecht. Inzwischen gibt es glücklicherweise Alternativen zum klassischen mechanischen Peeling. In diesen werden die schädlichen Mikropartikel durch Fruchtsäuren Enzyme und Glycol ersetzt. Durch die veränderten Wirkstoffe sind die so genannten Enzympeelings viel hautschonender. Allerdings muss man als Kunde damit rechnen, für diese Produkte etwas tiefer in die Tasche zu greifen.

Gibt es professionelle Alternativen?

Die ärztliche Alternative ist eine sogenannte Mikrodermabrasion, bei der die oberste Hautschicht mit Säure beätzt oder mit Kristallen abgeschliffen wird. Doch auch dieser Gedanke löst bei vielen eher Unbehagen aus. Dermatologin Dr. Kathi Turnbull weiß über diese Ängste bescheid. Allerdings wird vor jeder Anwendung des Verfahrens ein ausgiebiges Gespräch mit dem Patienten geführt. Außerdem gibt es nach der ärztlichen Behandlung einige zu beachtende Vorschriften: So darf die angegriffene Haut in der Zeit unmittelbar danach weder mit Sonnenstrahlen noch mit Chlorwasser in Berührung kommen. Generell ist das Verfahren nicht für empfindliche Haut geeignet sondern empfiehlt sich eher für zu Unreinheiten neigende Personen. Ein Wundermittel für perfekte Haut sind jedoch weder Enzympeelings noch Mikrodermabrasion.

Oft gilt, wenn es um Pflege geht, das Motto „Weniger ist mehr“. Zu viele-vor allem unterschiedliche-Verfahren und Produkte zerstören den natürlichen Säureschutzmantel der Haut. Also morgens getrost einmal das übliche Pflegeritual überspringen und das Gesicht mit dem guten alte Wasser waschen. Das spart Zeit und Geld und zusätzlich wird die Haut es einem danken. 

 Foto: Shutterstock/Lil Maria

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