DDr. Oliver Sas zum Thema Veneers

Zahnmediziner DDr. Oliver Sas aus Wien erklärt, was man über Veneers wissen sollte.

Veneers sind keramische Verblendschalen, die für kosmetische Veränderungen hauptsächlich im Frontzahnbereich eingesetzt werden. Sie überdecken unter anderem starke Zahnverfärbungen sowie Fehlstellungen und werden der Farbe der umgebenden natürlichen Zähne sehr genau angeglichen. Im Vergleich zu Kronen muss bei diesen Keramikverblendschalen weniger Zahnsubstanz abgeschliffen werden.

Die nahezu transparenten Keramikschalen lassen sich farblich an die natürlichen Zähne anpassen. 

Die individuell angefertigten Halbschalen haften mit speziellem Klebstoff auf der von außen sichtbaren Zahnoberfläche und verdecken so fehlerhafte Zahnstellungen, Lücken, Verfärbungen und Frakturen. Im Unterschied zum Überkronen, wodurch der Zahn ca. 1,2 Millimeter an Substanz einbüßt, verliert die ursprüngliche Zahnkrone beim Verblenden rund 0,5 Millimeter des gesunden Zahnschmelzes. und verdecken so fehlerhafte Zahnstellungen, Lücken, Verfärbungen und Frakturen. Im Unterschied zum Überkronen, wodurch der Zahn ca. 1,2 Millimeter an Substanz einbüßt, verliert die ursprüngliche Zahnkrone beim Verblenden rund 0,5 Millimeter des gesunden Zahnschmelzes.

Seit den frühen 80er Jahren ermöglicht eine fortschrittliche Adhäsiv-, das heißt Klebetechnik, dass Keramikschalen zuverlässig und unkompliziert auf der Zahnkrone befestigt werden können. Sie bewahren ihre Farb- und Oberflächenqualität sowie Stabilität auch nach mehreren Jahren. Allerdings ist es ratsam, auf zu harte Kost zu verzichten, um Risse und Lockerungen der Verblendschalen zu vermeiden. Aufgrund des bioverträglichen keramischen Materials sind allergische Reaktionen selten.

Einsatzmöglichkeiten

Veneers werden überwiegend aus ästhetischen Gründen bei Zahnproblemen und -dispositionen eingesetzt. Sie kaschieren optische Fehler und Verschleißerscheinungen vor allem im Frontzahnbereich.

Veneers gleichen unterschiedlich große Zähne aus und führen somit zu einem ästhetisch schönen Gebiss. Bei irreversiblen Zahnverfärbungen, die nicht durch ein Bleaching entfernt werden können, sind die Verblendschalen eine Korrekturmöglichkeit. Die feinen Keramikschalen schließen große Zahnlücken („Diastema“) und verblenden Zahnfrakturen.

Mangelhafte, schiefe, äußerst kurze oder sehr schmale Zähne lassen sich mit Hilfe der Verblendtechnik überdecken. Außerdem ist es möglich, mit Veneers Verformungen und Anomalien im Struktur- oder Oberflächenbereich der Zähne („Dysplasien“) zu behandeln. Veneers decken ebenso beschädigten Zahnschmelz ab, der durch eine Fluorose, das Antibiotikum Tetrazyklin oder verstärktem Fruchtsaftgenuss angegriffen wurde.

Die Behandlung

Im Beratungsgespräch werden zunächst individuelle Wünsche und Gegebenheiten geklärt. Nach der vorbereitenden Analyse des Gebisses (Modellanalyse) werden die Zähne professionell gereinigt. Zudem wird das Gebiss geröntgt, um sicherzugehen, dass die Zähne im Innern gesund sind. Bei Zahnverfärbungen erfolgt zunächst eine Farbanalyse der benachbarten Zähne, um später ein einheitliches Zahnbild zu erhalten. Bei Bedarf oder auf Wunsch können alle Zähne vorab durch ein Bleaching aufgehellt werden.

Die Behandlung gliedert sich meist in mehrere Schritte. Zunächst werden die betreffenden Zähne lokal betäubt und etwa 0,3 bis 0,7 Millimeter der Oberfläche abgeschliffen. 

Bei der üblicheren indirekten Methode („Labside“) wird von den vorbehandelten Zähnen ein Abdruck („Abformung“) genommen. Daraus wird ein Modell aus Gips und Wachs („Wax-up“) erstellt, das dem Erproben verschiedener Möglichkeiten dient. Anschließend werden die Veneers im Dentallabor hergestellt („Labside“). In der Zwischenzeit trägt der Patient provisorische Kunststoffschalen. Nach der Herstellung im Labor werden die fertigen Keramikschalen mit einem speziellen Kunststoffkleber auf den äußeren Zahnoberflächen befestigt. 

Bei der direkten Methode („Chairside“) werden die Keramikschalen vom Zahnarzt in einer einzigen Sitzung angefertigt und anschließend angebracht.

Zuvor überprüfen wir die adäquate Farb- und Formqualität der Verblendschalen. Das Veneer wird vor dem Einsetzen mit Wasserdampf gesäubert, seine Innenseite mit Säure behandelt, mit Wasser gereinigt und anschließend mit einem speziellen Klebstoff versehen.

Um die Zähne trocken zu legen, werden sie unter Umständen mit einem medizinischem Latextuch umspannt, dem so genannten Kofferdam. Die Zähne werden einige Sekunden mit phosphorhaltiger Säure behandelt und anschließend mit Wasser gespült. Die vorbereitete Zahnoberfläche wird nun ebenfalls mit einer dünnen Klebstoffschicht bedeckt. Dabei werden die Nachbarzähne durch dünne Streifen vor dem Kontakt mit dem Kompositkleber geschützt. Der Kleber härtet erst durch Beleuchtung mit einer besonderen Lampe aus, so dass das wir das Veneer korrekt positionieren können.

Normalerweise werden mehrere Veneers jeweils separat angebracht. Vor allem die Zwischenräume zwischen den Nachbarzähnen müssen frei von Resten des Kompositklebers sein, damit die Veneers nicht aneinander kleben und Spannungen vermieden werden.

Die Veneers werden abschließend gereinigt und poliert. Schließlich wird noch überprüft, ob der Patient ohne Kontaktprobleme zusammenbeißen kann und kein Spannungsgefühl auftritt. Der passgenaue Halt des Veneers wird nach etwa ein bis zwei Wochen noch einmal überprüft.

Weitere Informationen, DDr. Oliver Sas, Schottengasse 4/34, 1010 Wien, Tel.: +43/1/535 31 11http://www.zahnarzt-sas.at

 

 

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