Den Körper entschlacken und ihn von Ballast befreien: Schon lange ist das Fasten mehr als eine religiöse Tradition. In einer Umfrage gab z. B. jeder Sechste an, in der Fastenzeit kürzer treten zu wollen. Dabei empfinden viele Menschen den Verzicht auf feste Nahrung nicht nur als extreme Selbsterfahrung, sondern auch als körperliche und seelische Befreiung.
Eine alte Tradition
Fasten ist alles andere als eine neuzeitliche Erfindung: Anhänger der Auszeit vom Essen gab es schon im Altertum. Kein geringerer als Hippokrates selbst ließ einst verlauten: "Wer stark, gesund und jung bleiben will, sei mäßig, übe den Körper, atme reine Luft und heile sein Weh eher durch Fasten als durch Medikamente!" Er sollte Recht behalten: Längst belegen zahlreiche Studien die positive Wirkung des Fastens. So kann der Verzicht auf Nahrung durch den umprogrammierten Stoffwechsel u. a. auch Beschwerden wie Neurodermitis, Rheuma und Arthrose lindern.
Fasten nach Anleitung
Ist der Plan gefasst, eine Fastenkur durchzuführen, sollte die Wahl der Fastenart individuell mit dem Arzt abgestimmt werden:
Beim Fasten nach Buchinger handelt es sich wohl um die bekannteste Methode. Der deutsche Arzt gilt als Begründer des Heilfastens und linderte damit auch seine eigenen gesundheitlichen Beschwerden. Die Methode erlaubt neben Wasser und Tee auch Obst- oder Gemüsesäfte sowie Gemüsebrühe. So wird der Körper auch während des Fastens mit wichtigen Nährstoffen versorgt.
Die F.-X.-Mayr-Kur oder Milch-Semmel-Kur, die nach dem österreichischem Naturheilarzt Franz Xaver Mayr benannt ist, verfolgt das primäre Ziel der Darmsanierung. Durch eine spezielle Ernährungsweise, die aus Brötchen und Milch besteht, wird der für den Stoffwechsel so wichtige Speichelfluss angeregt.
Die sogenannte Schrothkur besteht aus vier Elementen. Neben einer basischen Kost wird der Körper zudem mit Leinentüchern umwickelt, um die Abwehrkräfte zu stärken und das Wachstum von Bakterien zu hemmen. Neben einem Bewegungsprogramm beinhaltet die Kur auch einen Wechsel aus Trink- und Trockentagen. Dies soll das körperliche Wohlbefinden steigern und den Entgiftungsprozess fördern.
Weg mit dem Speck?
Wer jetzt aber hofft, mit dem Fasten schnell mal ein paar unliebsame Kilos loszuwerden, der tritt hier wortwörtlich ins Fettnäpfchen: Wer danach nämlich wieder zu seinem gewohnten Essverhalten zurückkehrt, hat das verlorene Gewicht schneller wieder drauf, als ihm lieb ist. Der Grund: Beim Fasten fährt der Körper seinen Energie-Grundumsatz herunter. Anschließend füllt er die Speicher aber schnell wieder auf – man spricht vom gefürchteten Jojo-Effekt. Experten raten daher, im Fasten die Chance zum Einstieg in einen Umstieg zu sehen und seine Ernährung dauerhaft umzustellen.
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