
Dr. Walther Jungwirth, Plastischer Chirurg aus Salzburg, zum Thema Ohranlegeplastik.
Verschiedene Deformitäten der Ohren sind meist angeboren. Die häufigste Veränderung dabei sind sogenannte "abstehende Ohren". Durch die Reaktionen der Umwelt sind Patienten oft sehr irritiert. Deshalb werden Ohrdeformitäten häufig korrigiert.
Bereits im Kindesalter entsteht hier Leidensdruck. Ein kurzer Eingriff mit Schnitt hinter dem Ohr befreit davon dauerhaft. Bei Kindern, die selbst wollen, sollte die Korrektur im 5. bis 6. Lebensjahr vorgenommen werden, da so negative Reaktionen in der Schule vermieden werden können. Bei erwachsenen Patienten kann die Korrektur jederzeit vorgenommen werden. Erwachsene verwenden oft spezielle Frisuren, um diese Deformierung zu verdecken, wünschen aber doch in vielen Fällen eine chirurgische Korrektur.
VOR DER OPERATION
Wie bei allen geplanten Eingriffen sollten Sie zwei Wochen vor der Operation keine aspirinhaltigen Medikamente einnehmen, da diese die Blutgerinnung verschlechtern. Alle bisher verordneten Medikamente sollten Sie nach Absprache mit mir weiter einnehmen. Teilen Sie eine eventuelle Erkrankung (Verkühlung, Grippe, Schnupfen...) rechtzeitig meiner Ordination mit, damit Ihr Termin verschoben werden kann.
DER EINGRIFF
Die Ohranlegeplastik wird normalerweise in lokaler Betäubung und leichtem Dämmerschlaf durchgeführt. Der eigentliche Eingriff ist sodann praktisch schmerzfrei und kann bei verständigen Kindern ohne Probleme durchgeführt werden. Wichtig ist, dass Kinder die Korrektur selbst wünschen und dadurch auch für den Eingriff motiviert sind.
Die Ohranlegeplastik wird von einem Schnitt hinter dem Ohr durchgeführt, sodass die Narbe später wenig sichtbar sein wird. Danach wird der Ohrknorpel ausgedünnt, damit er umgeklappt werden kann. Meine Technik vermeidet, dass eine scharfkantige, unnatürliche innere Ohrmuschel entsteht. In einigen Fälle wird die Technik von mir variiert und auch etwas Ohrknorpel entfernt.
Die Operation endet mit dem Anlegen eines Kopfverbandes. Da die ersten Stunden nach der Operation mit Schmerzen verbunden sein können, erhalten Sie bei Bedarf Schmerzmittel und abschwellende Medikamente. Geben Sie eine Medikamentenunverträglichkeit deshalb vor dem Eingriff bekannt. Den Kopfverband sollten Sie bis zum ersten Kontrolltermin nach ca. einer Woche nicht entfernen. Zu diesem Kontrolltermin bringen Sie bitte ein straff sitzendes, breites Stirnband mit, das Sie danach tragen können. Sensibilitätsstörungen in den betroffenen Ohren können noch für einige Wochen bestehen bleiben. Ohren sind immer unterschiedlich! Dies ist bei jedem Menschen normal und eine Seitendifferenz ist auch nach der Operation normal.
MÖGLICHE KOMPLIKATIONEN
Seriöserweise muss jeder Patient aufgeklärt werden, dass in seltenen Fällen Komplikationen auftreten können. Für einen bestimmten Erfolg kann – wie in allen Bereichen der Medizin – keine Garantie ausgesprochen werden. Mögliche Komplikationen sind Nachblutung nach der Operation, sichtbare Narbenbildung, Infektion und Sensibilitätsstörungen. Es kann auch nach einer gewissen Zeit zum erneuten Auftreten der Ohrdeformierung kommen. Daraus kann sich die Notwendigkeit einer weiteren Behandlung ergeben. Diese Information soll Sie nicht ängstigen, sondern Ihnen wie der Beipacktext bei Medikamenten durch seriöse Information Ihre Entscheidung erleichtern.
Weitere Informationen: Dr. Walther Jungwirth, Aigner Straße 12, 5020 Salzburg, Tel.: +43/(0)/662/624 188, www.plastische-chirurgie.com