5 Mythen zu Tennis- und Golferarm

Wenn das Greifen, Tragen oder Anheben von Gegenständen zu Schmerzen führt und ein Druckschmerz im Ellenbogen auftritt, spricht man von einem Tennisellenbogen beziehungsweise von einem Golferarm. Betroffen sind meist Personen über 40; Frauen häufiger als Männer. Die beiden Unfallchirurginnen und Expertinnen für fokussierte Stoßwellentherapie, Dr. Stella Prosquill und Dr. Sabine Streubel, räumen mit den gängigsten Mythen auf und nehmen der Erkrankung ihren Schrecken.

Bei einem sogenannten Tennisellenbogen treten Schmerzen am äußeren Ellenbogen auf. Bei dem ähnlichen, aber seltener vorkommenden Krankheitsbild –dem Golferarm – ist der innere Ellenbogen betroffen. „Die Leiden entstehen durch Sehnenansatzreizungen im Bereich des Ellenbogens, die bis in den Unterarm und in die Hand ausstrahlen können“, so Dr. Stella Prosquill und Dr. Sabine Streubel. 


Mythos 1: Tennisspieler und Golfer leiden häufig unter einem Tennisellenbogen beziehungsweise Golferarm. 

Dr. Prosquill & Dr. Streubel: Nein. Die meisten Menschen, die an einem Tennisellenbogen oder einem Golferarm  leiden, haben noch nie Tennis beziehungsweise Golf gespielt (lediglich 5 Prozent aller Erkrankten üben diese Sportarten regelmäßig aus). Viel häufiger arbeiten sie als Maurer oder Mechaniker, als Sekretärin oder Friseurin. Auch viele Hobby-Handwerker erkranken an dieser lästigen und schmerzhaften Krankheit. Auslöser sind meist intensive Fehlbelastungen oder ungewohnte Tätigkeiten wie Schraubendrehen und Gartenarbeit.

Mythos 2: Gelenkschmerzen am Ellenbogen sind immer chronisch.

Dr. Prosquill & Dr. Streubel: Das ist falsch. Gelenkschmerzen am Ellenbogen können sowohl akute als auch chronische Ursachen haben. Treten sie erstmals auf, ist es sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen, um den Grund zu ermitteln und andere Ursachen wie Instabilität im Ellbogen oder Erkrankungen der Halswirbelsäule auszuschließen. Unbehandelt können die Symptome – sowohl eines Tennisellenbogens also auch eines Golferarms – viele Monate hinweg anhalten und sich auch zu einer chronischen Erkrankung entwickeln. 

Mythos 3: Eine Röntgenaufnahme ist das wichtigste Diagnoseinstrument bei einem Tennisellenbogen und einem Golferarm.

Dr. Prosquill & Dr. Streubel: Falsch, Röntgenaufnahmen des Ellenbogens gehören zur Basisdiagnostik dazu, um knöcherne Begleitverletzungen, Osteophyten oder Deformitäten darzustellen. Ebenso wichtig ist die Untersuchung des Patienten und die Sonographie. Bei einer Untersuchung wird der Patient gebeten, die betroffene Hand bei gestrecktem Ellenbogen nach unten fallen zu lassen. Wenn dann der Arzt den Handrücken nach unten drückt und der Patient seine Hand gegen diesen Widerstand nach oben bringen soll, ist das ohne die typischen Schmerzen im Bereich des Ellenbogens, nicht möglich. Ein Anheben von Gegenständen wie etwa einem Stuhl ist ebenfalls nicht ohne Schmerzen machbar. 

Mythos 4: Eine konsequente Schonung ist bei einem Tennisellenbogen oder einem Golferarm zwingend erforderlich.

Dr. Prosquill & Dr. Streubel: Nein. Im akuten Stadium wird eine kurzfriste Ruhigstellung empfohlen. Wichtiger ist es, die Ursachen gemeinsam mit dem Patienten herauszufinden. Eine repetitive Überlastung beziehungsweise Fehlbelastung am Arbeitsplatz soll vermieden werden. Ebenso sollte im Sport die technische Ausstattung optimiert werden wie etwa Wechsel auf einen anderen Tennisschläger. Im Gegensatz zu früher wird eine übermäßige Schonung nicht mehr empfohlen, mit Hilfe der Physiotherapie sollen die Muskeln gedehnt und gekräftigt werden. 

Mythos 5: Gegen einen Tennisellenbogen und einen Golferarm hilft nichts. 

Dr. Prosquill & Dr. Streubel: Falsch. Gerade mit fokussierter elektrohydraulischer Stoßwellentherapie lassen sich gute Erfolge erzielen. Diese Stoßwellen dringen sehr tief in das Gewebe vor und sorgen dort punktgenau für sogenannte „Umbauprozesse“. Sprich, das Gewebe wird besser durchblutet, es kommt zur Einsprossung neuer Blutgefäße und in Folge zu einer rascheren Regeneration. Ein weiterer Vorteil der fokussierten Stoßwellentherapie ist die niedrige Rate an Wiederholungsbehandlungen. Zwei Behandlungen in einem Abstand von rund vier Wochen sind in der Regel ausreichend. Eine Indikation für eine Operation ist hingegen nur in den allerseltensten Fällen gegeben. 

Über Arthrowaves: Die Privatordination Arthrowaves wurde 2016 von den beiden Unfallchirurginnen Dr. Stella Prosquill und Dr. Sabine Streubel in Wien eröffnet. Der Fokus liegt dabei auf der Behandlung von Sport- und Unfallverletzungen, Gelenkschirurgie (Schulter, Ellenbogen, Hand, Hüfte, Knie, Sprunggelenk/Fuß, Wirbelsäule) sowie chronischen Gelenksbeschwerden. Als Ergänzung zu konservativen Behandlungsmöglichkeiten in der Unfallchirurgie und Sportmedizin wird die Spark WavesTM Stoßwellentherapie angeboten – eine nichtinvasive Alternative, die Schmerzen an Sehnen und Bändern effektiv lindert. www.arthrowaves.at

Foto: Shutterstock

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