Geben Sie Karies keine Chance

Zahnärzte wissen: In „Ausnahmezeiten“ wird häufig nicht so gut geputzt, die Folge sind versteckte Belege und, daraus resultierend, Karies. Mit einfachen Tricks kann man seine häusliche Mundpflege so optimieren, dass Karies keine Chance hat! 

Trick 1: Putzen Sie die „schwierigen“ Stellen zuerst! 

Die Zahnbürste ist nur ein Werkzeug in Ihren Händen. Sie kann nur die Zähne reinigen, zu denen Sie sie auch führen. Bedenken Sie auch, dass jeder Zahn mehrere Flächen besitzt – eine Tatsache, die nur allzu leicht vergessen wird. Je länger Sie sich die Zähne putzen, desto geringer wird Ihre Motivation. Heben Sie sich deshalb die „leichten“ Stellen – also die Front – zum Schluss auf! Beginnen Sie mit den Innenflächen im Unter- und Oberkiefer. Danach sind die Außenflächen an der Reihe. Zum Schluss putzen Sie die Kauflächen und die Frontzähne. Entzündete Zahnfleisch kann unter Umständen stark bluten. Bitte putzen Sie trotzdem weiter. 

Trick 2: Die Munddusche

Die Zahnbürste reinigt den Zahn nur oberhalb des Zahnfleisches, die Munddusche zerstört Plaque auch unterhalb des Zahnfleisches – im sogenannten Sulcus. Das Zahnfleisch beginnt normalerweise bei der Schmelz-Zement-Grenze, also dort, wo der Zahnschmelz in die Wurzel übergeht. Es steigt nach oben auf und bildet den sogenannten Sulcus, einen Bereich, wo das Zahnfleisch nicht am Zahn angewachsen ist, aber normalerweise eng anliegt. Dieser Sulcus kann 0 bis 3mm betragen. Mit der Munddusche zerstören Sie Plaque auch im Sulcus. Früher dachte man, man würde mit der Munddusche die Bakterien tiefer in die Tasche spülen und lehnte diese Methode deshalb ab. Heute ist bekannt, dass dies ein Unsinn ist. Zum einen können sich Bakterien sowieso selber mit Hilfe von kleinen Fortsätzen (sogenannten Zilien und Geiseln) bewegen, zum anderen geht es nicht um die Zerstörung der Bakterien selbst, sondern vielmehr um die Hemmung ihrer Organisation in Form der reifen Plaque! Halten Sie den Strahl zum Sulcus hin und fahren Sie außen von hinten nach vorne und genauso innen alle Zähne ab, verweilen Sie kurz in den Zahnzwischenräumen. Zu Beginn kann das Zahnfleisch bluten, aber nicht aufgeben, das ist nur ein Zeichen dafür, dass es entzündet ist. Sie werden sehen, durch eine regelmäßige einmal tägliche Anwendung wird sich das Zahnfleisch schnell erholen. Drehen Sie anfangs die Stärke des Wasserstrahls auf einen Level, den Sie als angenehm empfinden, Sie werden merken, dass Sie die Intensität von selbst rasch erhöhen werden.

Trick 3: Nutzen Sie Färbetabletten 

Zuerst putzt man seine Zähne, dann kaut man eine spezielle Färbetablette (gibt es z.B. in Apotheken). Überall dort, wo noch Zahnbeläge haften, werden diese angefärbt (z.B. blau). Was man mit der Zunge an Farbe wegwischen kann, ist gefärbter Speichel. Was kleben bleibt, ist Zahnbelag, den man beim Putzen nicht entfernt hat. Hier muss man nacharbeiten! Kaufen Sie sich einen kleinen Mundspiegel und überprüfen Sie auch die Innenseiten Ihrer Zähne und die hinteren Zähne, also nicht nur vorne außen kontrollieren! Durch das „Nachputzen“ erlernen Sie spielerisch eine neue Putztechnik und programmieren zudem Ihr erlerntes Putzmuster im Kopf um.Aus diesen „Tricks”erklärt sich auch der Mythos „Pro Schwangerschaft ein Zahn“. Junge Mütter sind in den ersten paar Monaten häufig übermüdet, was zu Putzdefiziten führen kann. Die versteckten Beläge führen zusammen mit der Hormonumstellung (im Zahnfleisch befinden sich viele Östrogenrezeptoren) zu einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis), das Symptom ist Zahnfleischbluten! Häufig erschrickt die junge Mutter und reduziert aus Angst die Mundpflege, was zu noch mehr Belägen, noch mehr Entzündung und somit noch mehr Zahnfleischbluten führt – ein Teufelskreis! Erschrecken Sie also nicht, wenn das Zahnfleisch beim Zähneputzen einmal blutet, einfach gründlich weiterputzen. Wenn nach einigen Tagen das Zahnfleischbluten doch nicht aufhören sollte, suchen Sie Ihren Zahnarzt auf.

Zu guter Letzt noch ein paar Tipps zur Kinderzahnpflege

Sie wollen Ihrem Kind unnötiges Leid ersparen? Beschäftigen Sie sich kurz mit Karies und seinen Folgen, es lohnt sich! Dann wissen Sie, welche Maßnahmen unbedingt ergriffen werden müssen, um die Milchzähne zu schützen. Diese müssen immerhin für zwölf Jahre gute Dienste leisten und das nicht nur als Kauwerkzeuge. 

Gesunde Milchzähne sind für die Sprachentwicklung, das Kieferwachstum und die Koordination der mimischen Muskulatur ebenso bedeutend wie für die Ästhetik und somit für das Selbstwertgefühl Ihres Kindes.„Mein Kind nascht eigentlich sehr selten Zucker“, denken viele Eltern, allerdings nehmen wir Zucker nur in kleinen Mengen direkt auf, der größte Anteil versteckt sich in fertigen Produkten. Es ist nicht immer leicht, den Zuckergehalt in Lebensmitteln zu erkennen, da sich die Industrie oft wissenschaftlicher Namen bedient: Saccharose: Rübenzucker= Haushaltszucker; Glukose: Traubenzucker; Fruktose: Fruchtzucker; Laktose: Milchzucker; Maltose: Malzzucker. Alle Zuckerarten (auch Honig) haben die gleichen negativen Auswirkungen: Sie verursachen Karies, vor allem, wenn Zucker oder zuckerhaltige Lebensmittel häufig zwischendurch gegessen werden. Zucker bildet Beläge, Beläge sind ein Nährboden für Bakterien, Bakterien verursachen Karies, und Karies ist eine vermeidbare Zahnerkrankung.

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