Der moderne Alltag ist häufig von Hektik, Stress und stetiger Anforderungen geprägt. Viele müssen Familie, Karriere und zahlreiche andere Verpflichtungen unter einen Hut bringen. Wenn der Alltagsstress auf Dauer zu viel wird und nicht rechtzeitig die Bremse gezogen wird, kann sich stetige Überforderung zum Chronischen Erschöpfungssyndrom auswachsen. medicalpress klärt auf, was der Begriff bedeutet, beleuchtet die Zusammenhänge und gibt Tipps, um gegenzusteuern.
Die Tage sind geprägt von Hektik und Termindruck, die Arbeit im Büro scheint kein Ende zu nehmen und auch am Feierabend gibt es noch zahlreiche Probleme zu lösen. Wenn dann die Zeit für Entspannung und Erholung da ist, bringt sie keinen nennenswerten Regenerationseffekt, die Erschöpfung bleibt.
Hinzu kommt quälende Schlaflosigkeit und weitere Beschwerden wie Kopf-, Hals-, Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Konzentrations- und Gedächtnisstörungen. Auch längere Auszeiten führen nicht dazu, wieder mit vollem Elan ins Geschehen eingreifen zu können - bis hin zu einem Zustand, in dem an geistige oder körperliche Aktivität nicht mehr zu denken ist. Die Rede ist vom Chronischen Erschöpfungssyndrom, mit Sicherheit kein Einzelfall – in der Mehrheit sind Frauen zwischen 30 und 45 Jahren betroffen.
Per Definition spricht man erst dann von einem Chronischen Erschöpfungssyndrom, wenn die Symptome länger als sechs Monate anhalten. In knapp der Hälfte aller Fälle zieht das Chronische Erschöpfungssyndrom psychiatrische Folgeerkrankungen wie eine Depression oder eine Angsterkrankung nach sich.
Die Auslöser können vielfältig sein, z.B. eine Fehlsteuerung des Immunsystems nach akuten Infektionskrankheiten, negativer Stress, Umweltgifte, traumatische Erlebnisse sowie genetische Faktoren. Im Mittelpunkt der Behandlungsstrategie stehen Ursachenforschung, Symptombehandlung und Verhaltensanpassungen. Bei der Ursachenforschung sollten psychische und physische Faktoren gleichermaßen Bestandteil der Analyse sein.
Ebenso vielfältig wie die Ursachen sind auch die Behandlungsmethoden. So können nach ärztlicher Verordnung. Antidepressiva, Schmerzmittel, Antibiotika, Schlafmittel oder Nahrungsergänzungsmittel zum Einsatz kommen. Betroffenen wird von ärztlicher Seite insbesondere ein geregelter Tagesablauf empfohlen, den sie im Rahmen einer Verhaltenstherapie aufstellen und erlernen. Zu den weiteren Therapiebausteine in Fachkliniken zählen je nach Symptomschwerpunkten z.B. Entspannungstechniken, Ernährungsberatung, Angstbewältigungstraining, Lichttherapien und Sportangebote.
Zu beachten ist, dass bei Betroffenen des Chronischen Erschöpfungssyndrom die Stresstoleranz deutlich herabgesetzt ist. Weil Stress zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes führen kann, sollte dieses so gut wie möglich vermieden werden. Das Ziel, die Leistungsfähigkeit langfristig wiederherzustellen, klappt leider nicht in allen Fällen und die Rückfallrate ist hoch. Erfahrungen aus der Praxis zeigen aber vielversprechende Ansätze wie die Verabreichung von Vitaminen, insbesondere von Antioxidantien.