Einst als Zierpflanze aus der Neuen Welt nach Europa eingeschleppt und dann verwildert begegnet uns die Nachtkerze heute am steinigen Wegesrand, auf alten Bahntrassen oder in der Wiese des eigenen Gartens. Wie viele Menschen liebt sie trockene und sonnige Standorte. In den Sommermonaten sind die hellgelb leuchtenden Blüten kaum zu übersehen – und das macht es eifrigen Sammlern leichter, denn dem Nachtkerzen-Öl werden zahlreiche Heilwirkungen nachgesagt und nebenbei erwähnt ist es ganz einfach selbst herzustellen.
Wohltuende Wirkungen auf die Haut
Nicht nur Nachtschwärmer können ihr nicht widerstehen. Schon in ihrer Herkunftsregion wurde die Pflanze von Indianern zu Heilzwecken bei Hautausschlägen und für kosmetische Belange verwendet und noch heute empfiehlt sich das Nachtkerzen-Öl äußerlich angewendet vor allem bei Neurodermitis, Akne und Schuppenflechte. Hauptsächlich werden zur Herstellung die Samen verwendet, doch auch andere Bestandteile der Pflanze können beigemengt werden, da sie an sich essbar sind. Weil das Öl Juckreiz vermindert und vor dem Austrocknen der Haut schützt, wird es ebenfalls in Pflegeprodukten für reife Haut verarbeitet.
Äußerlich und innerlich anwendbar
Das Öl besitzt neben mehrfach ungesättigten Fettsäuren Linolsäure und die in Pflanzen nur selten vorkommende dreifach ungesättigte Gamma-Linolensäure, die der Körper nicht selbst produzieren kann. Diese wiederum unterstützt die Herstellung von Gewebshormonen, die bei zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt sind. Das Nachtkerzen-Öl kann aber nicht nur äußerlich in Form von Cremen, sondern auch in Kapselform eingenommen werden. Gewünschte Wirkungen sind die Senkung des Cholesterinspiegels sowie Erleichterung bei Magen-Darm-Problemen und dem prämenstruellen Syndrom.
Das Öl ist einfach selbst herzustellen
In den Weiten des Internets finden sich zahlreiche Rezepte und Anleitungen für die Herstellung von Nachtkerzen-Öl und ebensolchen Cremes. Wie bei der eigenen Herstellung vieler Pflanzenöle sind die folgenden grundlegenden Arbeitsschritte durchzuführen:
1. Sammeln Sie die Samenkapseln der Nachtkerze am besten bevor sie die Samenkapseln öffnen, denn erst einmal aufgeplatzt und dem Wind ausgesetzt, sind sie rasch in alle Richtungen zerstreut. Trocknen Sie diese anschließend, bis sie braun und „reif“ für die Verarbeitung sind.
2. Zerreiben Sie die Samen in einem Mörser und fügen sie eine kleine Menge Basisöl (zum Beispiel Mandel-Öl) hinzu. Hier ist Ausdauer gefragt, damit sich die Stoffe bestmöglich mischen!
3. Zuletzt filtern Sie das Öl und füllen es in ein dunkles Fläschchen (Schutz vor Lichteinstrahlung). Der beste Ort zur Aufbewahrung ist der Kühlschrank.
4. In der Anwendung sind schon kleinste Mengen des Öls ergiebig. Um eine empfindliche Hautstelle zu pflegen, benötigen Sie nur wenige Tropfen.
Foto: Shutterstock/terimma
