Kinderhaut und Sommer-Sonne

In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Hautkrebserkrankungen in Deutschland verdoppelt! Experten gehen davon aus, dass es vor allem UV-bedingte Hautschäden aus der Kindheit der Patienten sind, die für diesen negativen Trend sorgen. Im Vergleich zur Haut Erwachsener, hat die kindliche Haut eine andere Struktur und ist gegenüber UV-Strahlen noch empfindlicher. Der UV-Eigenschutz entwickelt sich in den ersten Lebensjahren erst noch. „Sonnenschutz muss daher bereits bei Kindern so selbstverständlich werden wie das tägliche Zähneputzen“, fordert Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe.

Bei Kindern liegen die sensiblen Stammzellen viel dichter unter der Hautoberfläche und bekommen die UV-Strahlung dadurch intensiver ab. Daher muss Kinderhaut noch besser vor UV-Strahlung geschützt werden als die Haut blasser Erwachsener, für die ja auch schon sehr geringe Eigenschutzzeiten angenommen und höchste Lichtschutzfaktoren empfohlen werden.

Zellschäden schon lange bevor der Sonnenbrand sichtbar wird

Die ultravioletten Strahlen der Sonne können das Erbgut der Zellen schädigen – und zwar nicht erst dann, wenn sich auch die Haut rötet, sondern schon vorher. Bei gesunder Haut beseitigt das körpereigene Reparatursystem die entstandenen Zellschäden. Ist dieses Reparatursystem jedoch überlastet, wird das Erbgut verändert: Die Zelle kann entarten und Hautkrebs entstehen.

Hautkrebsrisiko senken: Sonnenschutz von Anfang an
Kinderhaut reagiert extrem empfindlich auf UV-Strahlen: Starke Sonnenbestrahlung sollte ganz vermieden werden, darüber hinaus sorgen sonnengerechte Kleidung und korrekt aufgetragene Sonnenschutzmittel für zusätzlichen Schutz.

Die deutsche Krebshilfe gibt folgende UV-Schutz-Tipps für Babys und Kinder:

  • Babys in den ersten 12 Lebensmonaten nie der direkten Sonne aussetzen, ihre Haut muss sich erst langsam durch kurze Aufenthalte an die Sonne gewöhnen. Selbst mit Sonnenschutz wie Schirm oder Verdeck soll die pralle Sonne vermieden werden, damit das Baby nicht überhitzt wird. Sonnencremes werden für Babys nicht empfohlen, da sie die sensible Haut unnötig belasten.
  • Sonnenbrand stets vermeiden!
  • In der Mittagszeit zwischen 11 und 15 Uhr, wenn die Sonnenstrahlung am stärksten ist, sollten sich alle Kinder im Schatten aufhalten.
  • Bei allen Aktivitäten im Freien auf den UV-Index achten (Tagesaktuell optional zu finden unter www.bfs.de)
  • Solarien sind für Kinder und Jugendliche tabu.
  • Alle unbekleideten Hautpartien mit Sonnenschutzmittel eincremen.
  • Sonnencremes für Kinder sollten mindestens LFS 30 haben, einen UVA- und UVB-Schutz bieten und keine Duftstoffe enthalten.
  • Die Sonnencreme vor dem Aufenthalt in der Sonne großzügig und gleichmäßig auftragen – besonders auf den so genannten „Sonnenterrassen“: Nase, Ohren, Lippen, Schultern und Fußrücken.
  • Das Eincremen alle zwei Stunden wiederholen bzw. nach jedem Baden.
  • Textiler UV-Schutz durch sonnengerechte Kleidung
    • dicht gewebte T-Shirts - Tuch, Kappe oder Hut mit Schirm und Nackenschutz!
    • Schuhe, die den Fußrücken schützen
    • Bei spezieller Sonnenschutzkleidung auf die Kennzeichnung achten:
    • mindestens UV-Protektion-Faktor UPF 30 oder Prüfsiegel „UV-Standard 801“.
    • Außerdem sollte die Kleidung luftig sein und möglichst viel Haut bedecken.
    • Sonnenbrille tragen: geeigneten UV-Schutz bietet die Kennzeichnung
    • DIN E 836 mit dem Standard „UV-400“.
  • Auch beim Schwimmen ein T-Shirt tragen!
Foto: Shutterstock/MarKord


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