OP nach Bombenanschlag in Kärnten

Ein interdisziplinäres Ärzteteam des LKH-Univ. Klinikum Graz hat die Kärntnerin, die am 1. Oktober 2019 bei einem Bombenanschlag verletzt wurde, heute Vormittag zum zweiten Mal operiert. Durch die Explosion wurden 40 Prozent ihrer Haut verbrannt. Der Eingriff dauerte mehrere Stunden und verlief komplikationslos, sodass vorerst keine Lebensgefahr mehr besteht. Es werden aber noch weitere Eingriffe und Therapien sowie Rehaaufenthalte notwendig sein.

Die 29-jährige Kärntnerin, die am 1. Oktober 2019 nach der Detonation einer Paketbombe schwer verletzt und kurz darauf mit dem Rettungshubschrauber RK 1 ins LKH-Univ. Klinikum Graz gebracht wurde, ist heute Vormittag zum zweiten Mal operiert worden. „Die Patientin war lebensgefährlich verletzt, mit Verbrennungen zweiten und dritten Grades, vor allem im Gesicht und an den Armen. Nach der Stabilisierung im Schockraum, wurde sie umgehend in den OP gebracht, um die akut notwendigen Operationen durchführen zu können“, erläutert Univ.-Prof. Dr. Lars- Peter Kamolz, Leiter der Klinische Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie des LKH-Univ. Klinikum Graz.

Im Rahmen des heutigen mehrstündigen Eingriffs konnten die betroffenen Areale im Bereich des Gesichtes, des Oberkörpers und der Arme chirurgisch versorgt werden. Es erfolgten auch die ersten Hauttransplantationen. In den nächsten Tagen wird sich zeigen, wie gut die transplantierte Haut angenommen wird und damit die schützende Hautschicht wieder hergestellt werden kann. „Die Patientin ist vorerst außer Lebensgefahr. Ihr Zustand ist stabil, sie muss aber nach wie vor intensivmedizinisch betreut werden. In der nächsten Zeit sind Infektionen der großflächigen Wunden die größte Gefahr“, so Kamolz weiter. Ein großes Glück war, so der Experte, dass die Rettungskette nach dem Anschlag so reibungslos funktioniert hat und die Patientin so rasch ans „Zentrum für Brandverletzte“ des LKH-Univ. Klinikum Graz gebracht wurde. „Denn die ersten Stunden nach einem schweren Verbrennungstrauma sind entscheidend für den Behandlungserfolg und damit langfristig auch für die Lebensqualität der Betroffenen“, so Kamolz.

„Zentrum für Brandverletzte“ am LKH-Univ. Klinikum Graz

Da es sich bei hochgradigen Verbrennungen immer um schwerwiegende Verletzungen handelt, deren Behandlung äußerst komplex ist, bedarf es eines spezialisierten Expertenteams, das die Erstversorgung auf ebenso hohem Niveau gewährleisten kann wie diverse plastisch-chirurgische Eingriffe oder Ergotherapien, die den Patienten helfen, wieder in den Alltag zurückzufinden.

Verbrennungsopfer werden daher am LKH-Univ. Klinikum Graz immer im „Zentrum für Brandverletzte“ betreut, an dem ein interdisziplinäres Team aus Plastischen Chirurgen, Anästhesisten sowie Pflegepersonen, Physio- und Ergotherapeuten zusammenarbeitet. Wenn sich der Zustand der Kärntnerin – wie von den Experten erhofft – weiterhin so gut entwickelt, wird sie sicher wieder ein weitgehend normales Leben führen können, sind sich die Spezialisten einig.

Foto: M. Kanizaj/LKH-Univ. Klinikum Graz


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